Zentralhaltung – Grundposition
Sobald fahrtechnische Manöver anstehen oder es bergab geht, sollte man aus der sitzenden Position in die Grundposition gehen, auch als zentrale Haltung über dem Bike bekannt. Denn nur im Stehen kann man eine optimale aktive Fahrweise vollziehen, sprich der Torso bleibt ruhig und stabil, das Bike bewegt sich angepasst ans Gelände unter einem, dabei sind die Arme und Beine locker und stets in Bewegung.
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In den meisten Situationen ist dies die in der Fachsprache bekannte entspannte „Zentralposition„, die eigentlich keine fixe Position beschreibt, sondern einen Bereich, in dem man sich bewegt je nach Bedarf und Gelände. Man steht zentral über dem Bike (quasi über dem Tretlager, das Körpergewicht wird dabei auf beide Pedale verteilt (der Lenker ist lastenfrei). Die vordere Ferse hängt, wenn es ruppiger zeigt die hintere Ferse etwas nach oben und man ist im Bike verkeilt. Die Beine sind zuerst für einen kraftsparenden Stand gerade, jedoch ohne durchgestreckte Knie, damit man stets dynamisch auf Hindernisse reagieren kann (offene Kniehaltung), das Gleiche gilt für die Arme. Wird das Gelände anspruchsvoller oder die Geschwindigkeit höher geht man bei Bedarf in eine tiefere Haltung, um reaktionsbereit und vorgespannt die Unebenheiten des Bodens aus Armen und Beinen ausgleichen zu könnnen. Wichtig: Man sollte möglichst viel entspannt auf dem Bike stehen und nur bei Bedarf in die tiefere Haltung gehen – sonst brennen schnell die Oberschenkel!
Der Rücken ist gerade und die Körperlast lagert voll auf den Beinen (lockerer / neutraler Griff am Lenker). Die Zentralhaltung kann man mit folgender Übung finden: Locker entspannt anrollen und dann die Finger ohne Druck auf den Lenker auflegen oder die „hohle Hand“ praktizieren – falls man zu weit hinten steht, hat man Zug in den Fingern, ist man zu weit vorne, spürt man den Druck in der Handinnenfläche!
Tipp: Im technischen Gelände oder schnellen Passagen geht man in eine tiefere Position, um ideal auf Geländesituationen reagieren zu können. Bodenunebenheiten kann man dabei durch Beugen und Strecken der Arme und Beine ausgleichen. Der tiefere Körperschwerpunkt sorgt für Traktion , Fahrstabilität und Sicherheit.
Die Kurbeln stehen waagerecht – auf keinen Fall zeigt eine Kurbel nach unten, das verursacht ein starkes Ungleichgewicht. Am vorderen Fuß hängt die Ferse, am hinteren Fuß tut sie dies nur situativ z.B. bei starken Bremsungen oder beim entspannten Cruisen um die Wadenmuskulatur zwischendurch zu lockern. An beiden Bremshebeln ist ein Finger in Bereitschaft, damit man stets kontrolliert und dosiert bremsen kann und nicht ruckartig in die Eisen packt! Der Blick geht ein paar Meter voraus nach vorne, und nicht direkt vor das Vorderrad!
Vergleich entspannte Grundpostion und vorgespannte Aktivposition:
Entspannte Grundposition mit hängender vorderer Ferse:
Tiefere Position, vorgespannte Haltung – optimal reaktionsbereit:
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Fotos: Wolfgang Riemann | Sascha Bamberg – bamhill.de | Fahrer: Marc Brodesser – ridefirst.de